An der Schwelle

Mitarbeiter:innen und Ehrenamtliche aus Hospiz- und Palliativarbeit berichten über ihre Tätigkeit
Videoinstallation | Karin Ulrike Soika und Christophe Schneider

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Lange Zeit waren Sterben und Tod vertraute Begleiter. Gestorben wurde in den Familien, Jung und Alt nahmen Anteil. Das Sterben und auch Sterbende zu begleiten gehörte zum Alltag, es waren auf natürliche Weise Teile des Lebens. Und nicht selten wurden sie als Geschenk empfunden: als Momente, in der sich Beziehungen oder auch ein ganzes Leben erfüllte.

Etwa im 19. Jahrhundert änderte sich das. Heute sind Sterben und Tod für viele Menschen fern, fremd, angsteinflößend und unfassbar: eine Niederlage, die in der modernen, leistungsorientierten, einer der ewigen Jugend verfallenen Gesellschaft nicht eingeplant ist. Inzwischen sterben deswegen die meisten Menschen – entgegen ihres ausdrücklichen Wunsches – nicht mehr umgeben von Familie und Freunden, sondern einsam und der Öffentlichkeit entzogen.

Als Antwort auf diesen Trend entstand in den 1960er Jahren (Deutschland: 1980er Jahre) die Hospizbewegung. Ihr Anliegen ist es, die Sterbenden und das Sterben wieder ins öffentliche Bewusstsein zu holen. Heute beraten und begleiten Hospizdienste schwer erkrankte Menschen und deren Angehörige, unterstützen dabei, unnötige Krankenhauseinweisungen am Lebensende zu vermeiden und ermöglichen es den Betroffenen so, bei guter Lebensqualität ein bis zuletzt selbstbestimmtes Leben zu führen.

Im Videoprojekt „An der Schwelle“ kommen Haupt- und Ehrenamtliche aus der Hospiz- und Palliativarbeit (‚Palliative Care‘) zu Wort. Sie berichten über ihre Tätigkeit, teilen ihre Erfahrungen und Wünsche, und gewähren den Zuschauern sehr persönliche Einblicke in ihr Tun.

Trailer zum Videoprojekt „An der Schwelle“. Die Dreharbeiten fanden Anfang 2020 statt. Entstanden sind 21 Interviews mit insgesamt fast 6 Stunden Laufzeit, sowie ein dreiminütiger Trailer.
Künstler

Christophe Schneider, Fotograf und KünstlerChristophe Schneider, Fotograf und Künstler, aufgewachsen in Nordafrika, fotografierte zunächst nationale Werbekampagnen, später Intérieurs quer durch Europa, heute Künstlerportraits und -dokumentationen. Organisiert und begleitet seit über 10 Jahren die Offenen Ateliertage Sendling.

Karin Ulrike Soika, Künstlerin und PhilosophinKarin Ulrike Soika, Künstlerin und Philosophin, deren Tätigkeitsfeld sich vom informellen abstrakten Expressionismus über Netzprojekte zum philosophischen Gespräch als künstlerische Intervention entwickelte, in denen sie die eigenen inneren Landkarten mit denen ihrer Gesprächspartner abgleicht.

Ganz herzlichen Dank auch an alle, die mitgeholfen haben, das Projekt zu realisieren und so wunderschön in der Karmeliterkirche zu präsentieren: die teilnehmenden Ehren- und Hauptamtlichen bei Hospizdienst DaSein e.V. und Caritas Ambulanter Hospizdienst, das Erzbischöfliche Ordinariat München Fachbereich Hospiz und Palliativ, Vivien Schober, Glenn Louis und Robert Keil.
Danke!